Spanische Floskeln und ihre Bedeutung

Gastbeitrag von André Höchemer

Einmal Sprachtapas, bitte!

„Pensat i fet!“

Pensat i fetWer sich hin und wieder mit Valenciano-Muttersprachlern unterhält, kennt bestimmt den Ausspruch „pensat i fet“. Doch was genau steckt dahinter? Im Grunde benutzt man ihn immer, wenn man nicht lange herumfackelt – was im Falle der feuerfreudigen Valencianer vielleicht widersprüchlich klingt –, sondern Tatkraft und Entschlossenheit zeigt. Übersetzt man den Spruch nämlich wortwörtlich – „pensar“ = „denken“, „i“ = „und“ und „fer“ = „tun“ –, dann bedeutet er „gedacht und getan“. Das kommt dir sicher bekannt vor, denn – klar! – es entspricht der deutschen Floskel „gesagt, getan“. Und die benutzt man so übrigens auch auf Spanisch, wo es heißt: „dicho y hecho“.

Bekanntlich gibt es ja für fast jede Redensart auch eine, die genau das Gegenteil besagt. Wer also zögert, statt tatkräftig zu handeln, und bei einem Vorhaben eher Hürden als das Ziel vor Augen hat, behauptet „Del dicho al hecho hay un trecho“ oder auf Valencianisch „Del dit al fet hi ha un tret“. Damit bringt man zum Ausdruck, dass es „vom Gesagten bis zum Getanen ein weiter Weg ist“ oder wie es auf gut Deutsch heißt: „Das ist leichter gesagt als getan.“

Hat man eine Sache tatsächlich mal zu Ende gebracht, dann muss man sich auch damit abfinden. „A lo hecho, pecho“ nennen das die Spanier. Das klingt, als wolle man sich etwas oder jemanden zur Brust nehmen, aber hier bezieht sich „pecho“ („Brust“) eigentlich auf das Herz und bedeutet im übertragenen Sinne „Courage“, „Standhaftigkeit“. Gemeint ist damit schlicht „Wer A sagt, muss auch B sagen“.

Und ich sage jetzt sogar C wie ciao!

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