Tagestrip von Valencia auf die Isla Tabarca

Die Insel Tabarca

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Die Insel Tabarca zählt zur Verwaltungsgemeinde Alicante und ist die einzig bewohnte Insel der Comunidad Valenciana. Mit einem 30-minütigen Boottrip gelangt man vom Kap von Santa Pola zur fast einsamen Insel. Die Anreise ist auch von Alicante und Torrevieja möglich, sowie mit dem eigenen Boot. Die meisten Touristen machen einen Tagestrip, um sich die Insel anzusehen, welches bei ihrer Größe auch durchaus möglich ist. Wir haben die Insel für euch unter die Lupe genommen und freuen uns, unsere Erlebnisse mit euch zu teilen:

Die Meeresbrise streicht einem durchs Haar, ein salziger Duft liegt in der Luft, man hört das Meeresrauschen. Im ersten Augenblick ist alles normal, aber doch ist etwas besonders an dieser einzigartigen Insel. Was anders ist – sie ist autofrei. Kein Lärm, kein Motorrauschen, kein Gestank und vor allem keine asphaltierten Straßen!

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Einmal angekommen im kleinen und überschaubaren Hafen , steigt man aus dem Schnellboot. Ein Blick aufs Handy zeigt, wie die Striche der Mobilverbindung fast verschwinden. Am Ende des Hafens, vor den Toren zur Altstadt, wartet bereits ein Elektrofahrrad, um die Koffer einzuladen und spätesten hier merkt man, an der Gelassenheit und Ruhe des Mannes, der gleichzeitig der Rezepzionist und Manager des Hotels ist, dass hier eine andere Uhr tickt.  An einem Café findet man dann noch folgenden Spruch und man weiß nun, es ist höchste Zeit runterzufahren und zu entspannen:

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Bei einem halb toten Handy ist die Navigation kaum möglich und auch nicht nötig. Bei 4 Straßen und 7 Querstraßen kann man sich kaum verlieren. Man schlendert durch die fast leeren Gassen und genießt seinen Leerlaufmodus. Man sieht den rötlich verfärbten Himmel und wandert gemütlich zur westlichen Spitze der Insel, die in 5 Gehminuten vom Zentrum der Altstadt zu erreichen ist, auf einen traumhaften Sonnenuntergang zu. Man hält inne und genießt einfach wieder die Stille und den Moment, wenn da nicht noch ein quicklebendiges Kind neben einem stehen würde. Man lässt das Kind genau so, wie es ist, da man nicht befürchten muss, dass es von einem Auto überfahren wird, dreht sich dem Sonnenuntergang entgegen und genießt einfach weiter.;-)

Rundgang

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Die 1,8 km lange und 380 Meter breite Insel ist an einem Tag sehr gut erschließbar, denn sie teilt sich in zwei Bereiche. Westlich befindet sich die kleine Altstadt mit der schönen katholischen Kirche San Pedro y San Pablo. Östlich findet man den Leuchtturm. Er wurde 1854 eröffnet und diente einst als Schule der Leuchturmwärter. Um diesen herum führt  der Rundgang, an der Küste entlang. An der östlichsten Spitze gelangt man zum Friedhof von Tabarca und zu einer wunderschönen Aussichtsplattform, der Punta Falco. Von dort aus hat man eine tolle Sicht auf die kleine Insel Nou. Der Rundgang dauert ca. 1 Stunde, wenn man nicht gerade einen Kinderwagen und ein schlafendes Kind vor sich herschiebt, da kann es auch mal 3 Stunden dauern.;-)

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Kleine Buchten bieten immer wieder die Möglichkeit, ins kristallklare Wasser zu springen und sich abzukühlen. Die meisten Buchten sind verlassen und einfach gemütlich. Der größte Strandabschnitt, der sich nördlich befindet, ist aus silberfarbenem Sand. Schwimmende Fische lassen sich hier vom Strand beobachten und laden dazu ein, ins Wasser zu springen. Die Insel ist ein hervorragender Ort für Schnorchler. Die Gewässer rund um die Inseln wurden 1986 zum ersten Meeresschutzgebiet in Spanien erklärt. Ein wahres Schauspiel der Unterwasserwelt. Immer wieder sieht man daher aus den anlegenden Booten, Schnorchler ins Wasser springen.

Leben auf der Insel

Unterhält man sich mit den Einheimischen, erfährt man, dass die Insel in den Wintermonaten von unvorstellbaren 20 Einwohnern, an die 200 Katzen und ein paar Hunden bevölkert ist. Interessant  ist das Leben auf der Insel allemal. Der Kauf einer Glühbirne stellt schon ein Problem dar, denn außer ein oder zwei Nahrungsmittelgeschäften, ein paar Souvenirshops und Restaurants findet man nichts weiter. Wer einen Bankautomaten sucht, sucht vergebens. Viele der Einheimischen haben ihr eigenes Boot und fahren zum Einkauf über das Mittelmeer. Da wären wir auch schon beim Thema Essen.

Das Essen auf der Insel ist, im Vergleich zur Qualität, recht teuer. Im Schnitt zahlt man für ein Mittagsmenü an die 25€ und erhält zwar reichlich viel an verschiedenen Tapas, jedoch nicht von guter Qualität. Eines haben jedoch die meisten Restaurants –  einen tollen Blick aufs Meer. Einige wenige Restaurants, unter anderem Sharky, hat einen hervorragenden tabarquinischen Thunfisch. Das Familienrestaurant, bestehend aus einem Ehepaar, bereitet die Gerichte mit viel Liebe zu und das schmeckt man.

Unterhält man sich mit der lokalen Polizei vor Ort, welche man nach einem Tag bereits kennen gelernt hat, erfährt man so einiges über die Insel, wie z. B. die Funktionsweise des Wassersystems und des Müllentsorgungssystems der Insel. Eine Unterwasserleitung von Alicante versorgt  die Insel Tabarca mit Wasser und  klärt dieses, in der auf der Insel bestehenden Kläranlage. Die Müllentsorgung und die Müllabfuhr besteht aus einer Person, die in den Sommermonaten vollkommen überlastet ist. Im Sommer kommen an die 10.000 Besucher täglich auf die Insel, was zum Kollaps der vorhandenen Ressourcen der Insel führt.  Ein Besuch ist daher in den Monaten März bis Mai / Juni sowie September und Oktober zu empfehlen. Immerhin kommen hier noch an die 2.000 Besucher pro Tag an Land. Kommt man  mit dem eigenen Boot, kann man hier zu jeder Jahreszeit kommen, da man weder von Hotels noch von Restaurants abhängig ist.

Budget & Logistik

Von Valencia aus sind es ca. 2 Autostunden bis zum Kap Santa Pola. Direkt am Hafen gibt es einen Kameraüberwachten Parkplatz. Für ca. 25€ das Wochenende kann man hier sorgenfrei sein Auto parken. Das Schnellboot bringt einen in ca. 30 Minuten, für 10€ (Hin- und Rückfahrkarte) auf die Insel Tabarca. Die Hotelkosten belaufen sich, je nach Kategorie, auf ca. 40€ bis 90€ die Übernachtung, inklusive Frühstück. Das Mittagsmenü kostet meist  20 – 25€ pro Person und das Abendessen kann mit 10 – 15€  eingerechnet werden.  Tipp: Denkt daran, etwas Bargeld mitzunehmen, wobei man in allen Restaurants mit Kreditkarte bezahlen kann. (Stand: September 2018)

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