Das hängt ganz von der Uhrzeit ab!
Ob „hi“, „hallo“, „moin, moin“, „ei, gude wie“, „servus“ oder „griaß di“, im Deutschen gibt es so einige Begrüßungen, die unabhängig von der Tageszeit sind. Auch im Spanischen kann man sich rund um die Uhr mit „hola“ oder „buenas“ grüßen. Ansonsten aber ticken in Spanien die Uhren etwas anders. Klar, Tag ist Tag, und Nacht ist Nacht, doch dazwischen gibt es einige feine Unterschiede, wie die verschiedenen Grüße verdeutlichen: „Buenos días“ sagt man in Spanien morgens oder vormittags, also bis zum Mittagessen, das, je nach Gewohnheit oder Arbeitszeiten schon um 14:00 Uhr oder durchaus erst um 16:00 Uhr eingenommen wird. Deshalb kann man „buenos días“ – auf Valencianisch „bon dia“ – je nach Tageszeit auch mit „guten Morgen“ oder mit „guten Tag“ übersetzen.

Ab dem Mittagessen sagen die Spanier dann „buenas tardes“, und zwar bis zum Abendessen, das ebenfalls „schon“ um 20:00 Uhr oder auch erst um 22:00 Uhr statt finden kann. „Buenas tardes“ (wörtlich: „guten Nachmittag“) deckt damit unsere Grußformeln „guten Tag“ und „guten Abend“ ab. In Valencia und auf den Balearen heißt es zur gleichen Zeit „bona vesprada“, in Katalonien dagegen „bona tarda“. Anders als im Spanischen verwendet man hier immer den Singular, also nicht „bones díes“, „bones tardes“ oder „bones nits“.
„Buenas noches“ sagt man in Spanien erst zu später Abendstunde, und zwar zur Begrüßung wie auch zur Verabschiedung, denn es bedeutet sowohl „guten Abend“ als auch „gute Nacht“. Das klingt alles recht kompliziert, aber wenn man sich die Essensregel merkt – bis zum Mittagessen „buenos días“, bis zum Abendessen „buenas tardes“ und dann „buenas noches“ –, kann eigentlich nichts schief gehen.
Im Zweifelsfall mach es einfach wie die Hauptfigur aus „Die Truman-Show“: „Buenos días y, por si no volvemos a vernos, buenos días, buenas tardes y buenas noches.“