Was sind eigentlich die Fallas und was muss ich dazu wissen?

Einmal Sprachtapas, bitte!

Es ist wieder soweit – in und um Valencia bricht eine Zeit an, in der (gefühlt) eine Million Menschen das Weite suchen und für (gefühlt) eine Million Besucher Platz macht. Ein ausgeuferter Wohnungstausch? Jein, denn die Fallas nahen! Wer oder was das ist? Kurz gesagt handelt es sich um ein mehrtägiges Fest, bei dem haushohe, sündhaft teure Figuren Mitte März in den Straßen Valencias aufgestellt und in der Nacht des 19. März – Día de San José, Schutzheiliger der Handwerker und der Region Valencia – verbrannt werden. Klingt verrückt, ist es auch! Wer bei „falla“ sofort an eine „Feier“ denkt, hat nur zum Teil recht. Das Wort „falla“ leitet sich nämlich vom lateinischen „facula“ (deutsch „Fackel“) ab und passt daher wie die Faust aufs Auge, weil die während Monaten fabrizierten und als „fallas“ (valencianisch auch „falles“) bekannten Figuren aus Holz, Pappmaschee und Styropor buchstäblich abgefackelt werden.

Aprachtapas artikel 6

Doch bis zum Josefstag  kracht und donnert es erst mal tagelang an allen Ecken und Enden, denn die Valencianer lieben Knaller, Böller und Kanonenschläge – je lauter, desto besser. Morgens die „despertà“, mittags die „mascletà“ und nachts die „castells (de focs artificials)“, die in der „Nit del foc“ gipfeln. Was es mit all diesen valencianischen Begriffen auf sich hat, erfahrt ihr in meinem Kleinen Fallas-Lexikon. Dort nicht zu finden sind dagegen die Namen der vielfältigen hiesigen Lärmquellen, beispielsweise „bombetas“, die „Knallerbsen“, und „petardos“, was bezeichnenderweise sowohl „Böller“ oder „Knallfrösche“ als auch „Nervensägen“ bedeuten kann. Valencia ist in dieser Zeit voller  „petardos“ (und „petardas“). Und natürlich voller „borrachos“ – deutsch für „Betrunkene“ –, wie bestimmte Feuerwerkskörper im spanischen Volksmund genannt werden, weil sie ziellos herumtaumeln.

Wer es also laut und feuchtfröhlich mag, kommt in Valencia bis zum 19. März garantiert auf seine Kosten. Wer lieber die Flucht vor dem Trubel antreten würde, es aber nicht kann, sollte sich am besten mit dem Feind verbünden und mitfallern. Schlafen ist in dieser Zeit überbewertet, das kann man ab dem 19. März wieder. Und bis dahin heißt es „Wir machen durch bis morgen früh und singen ‚bumsfallera‘“ …

2 thoughts

  1. „Wir machen durch bis morgen früh und singen ‚bumsfallera‘“ …
    EINFACH NUR BLÖD UND BILLIG !!!!!!!

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