Homestory Reinhard Meyer: Präsident des Deutsch-Spanischen Freundeskreises in Valencia
Seit wann wohnst du in Valencia und was hat dich hierher gebracht?
Reinhard: Ich wohne seit 1972 in Valencia. Ich bin von meiner Firma hierher geschickt worden. Das ist ein großer Chemiekonzern. Erst mal nur für 3 Jahre. Daraus sind jetzt 53 Jahre geworden (er lacht).
Was sind deine Lieblingsorte in Valencia?
Reinhard: Ich gehe immer gerne am Strand oder Hafen spazieren oder ich gucke mir ab und zu die Museen an, vor allem das Keramik-Museum ist eine große Besonderheit für mich. Außerdem schaue ich mir gerne die Kathedrale an, ich habe die ganze Innenumwandlung der Kathedrale von Valencia gesehen. Oder auch die San Nicolás Kirche – ich hätte nie gedacht, dass das so eine schöne Kirche ist. Ich habe sie noch vor der Reformierung gesehen, da erschien es eine ganz normale Kirche zu sein, es war anscheinend alles so verstaubt, dass man die Schönheit nicht sehen konnte. Außerdem unternehme ich gerne Ausflüge außerhalb von Valencia.
Wie hast du in Valencia Kontakt zu Deutschen bekommen?
Reinhard: Durch die deutsche Schule. Wir haben unsere Kinder dorthin gebracht und so kam der Kontakt zu anderen Deutschen zustande.
Dort finden auch die Treffen vom Deutsch-Spanischen Freundeskreis statt. Du bist der Präsident dieser Vereinigung. Was können sich unsere Leser darunter vorstellen?
Reinhard: Unsere Mission heutzutage ist es, Deutschen, die nach Valencia kommen Integration zu ermöglichen und sie zu informieren. Außerdem gibt es sehr viel ältere Leute, die brauchen eine Art der Kommunikation. Die kommen hierher, nur um zu reden, sich kennenzulernen und um sich auszutauschen. Das ist für mich eine der schönsten Sachen, die ich erlebe, denn Fernsehen ist zwar ein Kommunikationsmittel, aber es ist eine einseitige Art der Kommunikation, denn von der anderen Seite kommt ja nichts zurück. Dafür ist dieser deutsch-spanische Freundeskreis gedacht.
Wie groß ist die Gemeinschaft heute?
Reinhard: Wir hatten mal über 100 Mitglieder, jetzt sind wir nur noch ca. 40, deswegen brauchen wir Zuwachs, ich hoffe, dass wieder welche bekommen!
Hast du in den Jahren hier etwas aus Deutschland besonders vermisst?
Reinhard: Aus Deutschland habe ich eigentlich nichts vermisst, denn ich hatte keine große Verbindung. Aus Tradition fahre ich jeden Sommer für 14 Tage oder länger nach Deutschland, um das Ambiente dort zu erleben.
Welchen Tipp würdest du jungen Auswanderern heute geben?
Reinhard: Mut, viel Mut müssen sie haben. Sprachen sind wichtig, und man muss auch kämpfen können. Es gibt ein sehr schönes Fernsehprogramm hier in Spanien, das heißt „Españoles en el mundo“, das sehe ich mir sehr gerne an, weil man dort sieht, wie viele junge Leute mit dem Koffer in der Hand auswandern. Mut, Ausdauer und Sprachen, das sind die drei wichtigsten Dinge.
Vielen Dank, Reinhard! Wir haben uns sehr über das nette Gespräch gefreut.
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