Text von Berte Fleissig
Einzug vom Land der aufgehenden Sonne in die Stadt mit 300 Sonnentagen im Jahr
Alles neu macht nicht nur der Mai, sondern auch das chinesische (Neue)Jahr 4718 mit der Eröffnung des ersten MINISO (Chinesisch: 名创优品 bzw Japanisch: メイソウ) in Valencia in der Calle Ruzafa 26.
Das im Jahre 2011 gegründete Einzelshandelsunternehmen mit Hauptsitz im chinesischen Guangzhou, das auf Haushaltsartikel und Konsumgüter (Kosmetik, Schreibwaren, Spielzeug und Küchenutensilien) spezialisiert ist, agiert mittlerweile mit mehreren tausend Geschäften weltweit.
Nach Angaben seiner Gründer, dem japanischen Designer Miyake Junya und dem chinesischen Unternehmer Ye Guofu leitet sich der Name vom Konzept der japanischen „MINI“marts ab – die Farbe Rot wird in asiatischen Kulturen als glückverheißend angesehen. MINI marts oder convenience shops sind meist kleinflächige Geschäfte, deren Sortiment eher hochpreisig ist und eine geringe Auswahl an Warengruppen abdeckt.
Allerdings wird und wurde die Marketingstrategie von Miniso wegen der Ähnlichkeit der Produkte sowohl in der Aufmachung von Geschäften, im Markendesign und der angebotenen Ware mit jenen von japanischen Einzelhandelsunternehmen kritisiert. Es heißt, die Ware werde „in China hergestellt, um japanisch auszusehen“. Dies resultiert hauptsächlich daraus, da „japanischen Marken“ im Vergleich zu chinesischen Anbietern vor allem in China als renommierter angesehen werden. Weiterhin erregte die Marketingstrategie des Unternehmens durch das Anbringen von grammatikalisch falschen Etiketten in japanischer Sprache auf vielen Produkten weltweit für Aufsehen.
Nichtsdestotrotz ist die Marketingstrategie von Miniso im Vergleich zu vergleichbaren, japanischen Einzelhandelsunternehmen von Erfolg gekrönt. Das Geheimnis dabei liegt in einer Nischenpositionierung im Hinblick auf die Preispolitik, bei der Variety Stores wie Muji, Daiso oder Uniglo nicht mithalten können.
So soll die Anzahl der Lokalitäten in Spanien bzw. Portugal bis ins (chinesische) Jahr 4722 auf 250 steigen.